Gemeinschaft stärkt Offenheit und Individualität
Gemeinsamkeiten beginnen bei Werten. Sie reichen über Spaß sowie Mitwirkung bis zur Begleitung in den letzten Stunden.
Aktivitäten und Vergnügen






Ausflüge, Konzerte, Seminare, Wanderungen – ein Teammitglied organisiert fröhliche oder besinnliche Unternehmungen. Außerdem laden Bewohnerinnen und Bewohner regelmäßig in ihre Runden etwa für Gehirntraining, Yoga oder Zeichnen ein. Die Angebote sollen Körper und Geist bis ins Alter anregen. Je nach ihren Vorlieben backen, gärtnern oder singen die Frauen und Männer. Fahrradtouren, Museumsbesuche und Stadtbesichtigungen sorgen für Abwechslung. Italienischkurse schlagen Brücken zur Ortsbevölkerung.
Immer wieder gibt es etwas zu feiern. Zudem versammelt ein Dorffest oder eine Einladung jüngere und ältere Menschen. Bereits die gemeinsamen Mahlzeiten wecken Geselligkeit und Vergnügen. Zu besonderen Anlässen werden Fisch und Meeresfrüchte zubereitet. Die Gemeinschaft favorisiert vegane und vegetarische Gerichte mit einer glutenfreien Auswahl. Wir ernähren uns gesund und lecker.
Schwimmen, Spaziergänge und Tanzen halten fit. Bodenmatten, Tischtennisschläger und Wanderstöcke warten auf den Einsatz. In geschützter Umgebung lösen gegenseitige Massagen unter Anleitung viele Spannungen. Eingeschlafene Fähigkeiten oder neue Hobbys wie Handarbeiten, Fotografieren und Töpfern sind zu entdecken. Begegnungen mit der Natur und spirituelle Techniken erweitern den Horizont in jedem Alter. Musizieren erfreut den Geist und stärkt Gefühle. Zudem nehmen Bewohnerinnen und Bewohner ihr Recht auf Rückzug wahr: In den Räumen der Stille horchen sie in ihr Inneres. Oder sie schließen die Tür ihrer Privatzimmer hinter sich.
Neuigkeiten im Hedwig-Schenkel-Haus
Mitwirkung
Im Hedwig-Schenkel-Haus handeln die Bewohnerinnen und Bewohner anders als in einer anonymen Seniorenresidenz: Sie sprechen miteinander, schon alleine um gemeinsam zu planen und zu entscheiden. Ferner hören sie zu bei Kummer und Freude. Später können sie pflegebedürftigen Personen beistehen – zum Beispiel durch Vorlesen oder kleine Einkäufe. Doch jede Frau und jeder Mann bringt sich nur nach den vorhandenen Kräften ein – niemand wird überfordert.
Mieterinnen und Mieter sowie Gäste erledigen anstehende Aufgaben. Mit Unterstützung einer Agrarexpertin oder eines Agrarexperten säen, pflanzen und ernten sie Obst sowie Gemüse. Zusammen mit dem Küchenleiter und dem Personal kochen und backen sie. Wer gerne heimwerkt, repariert kleine Schäden. Nicht zuletzt verbessert die Gemeinschaft ihr Wohnprojekt, indem sie zum Beispiel ein Kneipp-Becken baut oder die Bibliothek ausstattet.
Die festen Mieterinnen und Mieter organisieren regelmäßig Gruppen für Hobbys und zur individuellen Weiterentwicklung. Dabei nutzen sie ihre Kompetenzen aus Beruf und Privatleben. Laien und Fachleute wirken gleichermaßen mit. Etwa Betriebswirte, Gärtner, Juristen und Künstler stimulieren das Projekt. Wenn die Erfahrungen scheinbar nicht passen, erzielt der gute Wille erstaunliche Ergebnisse. Oft genügen ein offenes Ohr und ein weites Herz.
Fitness und Gesundheit
Sportlerinnen und Sportler trainieren in der Natur oder in der Wohnanlage. Menschen mit Einschränkungen bleiben beweglich durch schonende Übungen. Aber was passiert, wenn ein Knochen bricht oder die Blutdrucktabletten zur Neige gehen? Dann vertrauen EU-Bürgerinnen und ‑Bürger einem italienischen Arzt oder einer Klinik des staatlichen Gesundheitsdienstes Servizio Sanitario Nazionale SSN, bei Bedarf begleitet von einem Dolmetscher.
Viele Läufer, Mountainbiker und Schwimmer erleben Spaß erst in einer Gruppe. Ohne Partnerinen oder Partner misslingen Badminton, Kegeln und Tanzen. Freundinnen und Freunde von Kneipp-Therapie, Turnen, Volleyball und weiteren Aktivitäten leiten regelmäßig Treffen zu ihrer Leidenschaft. Nutzer eines Rollators mobilisieren Kraftreserven – passend zu ihren Zielen und Beschwerden. Leichte Spaziergänge, Massagen sowie Stuhl-Yoga stärken und entspannen den Körper. Dank dieser Anwendungen findet der Geist Ruhe, nicht zuletzt durch Meditationen und diverse Formen von Yoga.
Wenn Deutsche nach Italien reisen, können sie mit ihrer Europäischen Krankenversicherungskarte EKVK einen Arzt vom SSN aufsuchen oder in einer Vertragsklinik um Aufnahme bitten. Indes bezahlen sie zahnärztliche Behandlungen aus eigener Tasche. Nach dem Umzug müssen sie sich über ein spezielles Formular registrieren lassen, um alle Gesundheitsleistungen zu beanspruchen. Übrigens arbeiten nach einer Anlaufzeit deutschsprachige Krankenschwestern, Pflegefachkräfte, Pflegehelfer und Therapeuten im Hedwig-Schenkel-Haus. Für eine langwierige oder komplizierte Behandlung erreichen Patientinnen und Patienten schnell Einrichtungen im früheren Heimatland.
Neuigkeiten im Hedwig-Schenkel-Haus
Lebensabend und Pflege
Die Gemeinschaft erleichtert Altersbeschwerden. Die gegenseitige Wertschätzung führt sogar durch eine Demenz. Auch in einer schwierigen Lebenslage bereichern Sie den Alltag im Hedwig-Schenkel-Haus mit Ihrer Persönlichkeit. Außerdem übernehmen nach und nach deutschsprachige Profis viele Aufgaben: von der altersgemäßen Gesundheitsversorgung bis hin zur Palliativpflege. Nicht zuletzt beantragen wir den Aufbau eines Friedhofs, damit uns niemand im Tod zu verlassen braucht.
Befürchten Sie nicht, bei gesundheitlichen Problemen aus Ihrer Heimstatt vertrieben zu werden oder einsam dahindämmern zu müssen. Soweit möglich soll niemand auf ein fremdes Pflegeheim oder Hospiz angewiesen sein. Deshalb investieren wir in Pflegepersonal und medizinische Ausrüstung. Zusammen überwinden wir die Hürden einer Pflege im Ausland. Wenn Sie gesetzliche Beiträge gezahlt haben, steht Ihnen Pflegegeld zu. Allerdings zahlt die deutsche Pflegekasse nicht für Sachleistungen wie die stationäre Betreuung. Für dauerhaft in Italien wohnende EU-Bürgerinnen und ‑Bürger gilt das nationale Recht, nach dem leider keine gesetzliche Pflegeversicherung existiert. Zum Ausgleich können Sie einen Vertrag für eine private Pflegeversicherung abschließen.
Rechtzeitig sprechen wir mit vertrauten Menschen über unsere Wünsche für die Pflege, aber ebenso für die Trennung vom irdischen Dasein. Demütig und würdevoll begegnen wir dem Tod: Wir akzeptieren ihn als Partner. Angehörige, Freunde und weitere Begleiter verabschieden sich von den Verstorbenen im Trauerraum. Dann geleiten sie die Entschlafenen zum Friedhof. Oder bei vorheriger Festlegung beginnt die Überführung nach Deutschland. Bei der Bestattung feiern wir die Gemeinschaft sowie Ihr und unser Leben.
Werte
Wir lieben die Vielfalt der Abstammungen, Lebensgeschichten und Traditionen. Trotz der individuellen Denkweisen und Meinungen verbinden uns einige Werte wie Integrität, Offenheit und Vertrauen. Wer die Mitmenschen respektiert, verdient Akzeptanz für die eigenen Anschauungen und Lebensweisen. Wir grenzen uns ab gegen Engstirnigkeit und Ignoranz, aber Toleranz genügt uns nicht: Sie ist oft mit einer inneren Ablehnung oder mit Gleichgültigkeit verbunden.
Gerne hinterfragen und erneuern wir unsere Werte, zumal wir nicht blauäugig durch die Gegend wandeln. »An ihren Taten sollt ihr sie erkennen« – dieser schöne Satz aus dem Johannes-Evangelium gilt gleichermaßen für gläubige sowie nichtreligiöse Mitbewohnerinnen und Mitbewohner. Wir sprechen ehrlich miteinander und zeigen Gefühle. Zudem vermeiden wir Geheimnisse, weil sie dem Prinzip der Offenheit schaden. Dabei wahren wir die Intimsphäre.
Viele Mitbewohnerinnen und Mitbewohner glauben an Fügung und Führung – durch Gott oder die Kräfte der Natur oder die kosmische Energie. Halten Sie nichts von diesen spirituellen oder metaphysischen Vorstellungen? Dann sollten Sie zumindest den Mitmenschen und sich selber vertrauen. Niemand im Hedwig-Schenkel-Haus ist unbedeutend, denn wir beeinflussen Fremde oder Freunde. Darüber hinaus wollen wir sensibel, uneigennützig, verständnisvoll und zuverlässig handeln.